Der klimaangepasste Garten?

Das Schlagwort "Klimaanpassung" ist in aller Munde. Doch was heißt das für Ihren Garten? Wie machen Sie ihn klimafit?
1. Entsiegeln Sie Oberflächen
Versiegelte Flächen heizen sich viel stärker auf als offene, begrünte Flächen. Regenwasser wird i.d.R. direkt abgeführt, es steht also weder Ihren Pflanzen zur Verfügung noch kann es zur Grundwasserneubildung beitragen.
2. Setzen Sie auf standortgerechte und möglichst trockenheitsverträgliche Arten
Ganz klar: Wenn Sie im trockenen Unterfranken wohnen, ist es nicht einfach, Beete mit durstigen Pflanzen dauerhaft und nachhaltig am Leben zu halten.
Verwenden Sie standortangepasste Arten!
Teilweise sind auch die heimischen Arten mit unseren aktuellen klimatischen Bedingungen überfordert. Es eine große Bandbreite an trockenheitsverträglichen Arten im Handel, die gut mit den zunehmend heißen und trockenen Sommern auskommen, die aber ebenso die feuchten und temporär sehr kalten Winternächte überstehen.
Mischen Sie heimische und fremdländische Arten, viele Insekten sind auf heimsiche Arten angewiesen!
3. Mulchen Sie die Beete
In Gartenbau und Landwirtschaft werden die Vorteile des Mulchens seit vielen Jahren genutzt. Doch auch im im privaten Garten ist das Mulchen eine ideale und einfache Maßnahme, um den Boden vor Austrocknung zu schützen und die vorhandene Bodenfeuchte zurückzuhalten. Gleichzeitig verhindert die Mulchschicht auch das Aufgehen von Unkraut und die Pflänzchen, die sich doch ansiedeln, lassen sich meist einfach entfernen. Mulchen spart Ihnen also Zeit und Arbeit. Je nach Standort und Bepflanzung gibt es hierfür verschiedene Materialien: vom bekannten Rindenmulch über gehäckseltes Schnittgut Ihrer Stauden (nach dem Rückschnitt im Frühjahr) bis hin zu mineralischen Materialien wie Sand oder Kies.
4. Gestalten Sie den Garten hoch³.
Pflanzen Sie Bäume und Sträucher!
In trockenen und heißen Sommern sind Bäume mit ihren schattenspendenden Kronen im Garten ein echter Segen. Bäume verdampfen Wasser, dabei verbrauchen Sie Wärme. Für Sie in Ihrem Garten bieten Bäume und Sträucher aber vor allem auch den Vorteil, dass sie Ihre Sitzecke und Ihren übrigen Garten beschatten. Selbst sonnenliebende Stauden können von lichtem Baumschatten in den Mittagsstunden profitieren. Und sicher ist Ihnen in den vergangenen trockenen Sommern aufgefallen, dass Rasenflächen unter Bäumen doch noch etwas Farbe hatten...
Beim Thema hoch³ muss (natürlich) auch auf die positive Wirkung von Fassaden- und Dachbegrünungen hingewiesen werden. Der kühlende Effekt ist abhängig von der Blattmasse, aber eine grüne Fassade hat auch eine psychologische Wirkung auf das Hitzeempfinden im Vergleich zu einer Betonwand.
5. Reduzieren Sie den kurzgemähten Rasen
Beschränken Sie den Rasen auf die wirklich genutzte Fläche. Haben Sie Kinder, die Ball spielen oder einen Hund, der durch den Garten tobt? Dann brauchen Sie natürlich mehr Rasen. Für die ungenutzten Rasenflächen gilt aber: Je kürzer der Rasen, umso schneller verbrennt er. Eine Blühwiese ist nicht nur für sämtliche Insekten nutzbarer als ein Rasen - er hält auch Trockenperioden viel besser stand, weil der Boden beschattet ist und sich hier Feuchtigkeit besser halten kann.
6. Gießen Sie bewusst
Sammeln Sie Wasser - in Regentonnen oder am besten in einer Zisterne. (Fragen Sie bei Ihrer Gemeinde an, teilweise gibt es für die Anlage von Zisternen Fördermittel oder Sie können über die gesplittete Abwassergebühr auch Geld sparen).
Gießen Sie weniger oft, dafür durchdringend.
Mit einem Tropfschlauch- / porösen Schlauchsystem, das am besten noch unter der Mulchschicht oder im Boden verlegt ist, kommt das Wasser dort an, wo es gebraucht wird: an der Wurzel. Sie haben so deutlich weniger Verdunstungsverluste und sparen damit Wasser.
7. Und Sie selbst?
Schaffen Sie sich schattige Sitzecken. Es ist nicht nur schön, im Garten verschiedene Sitzplätze je nach Stimmungslage nutzen zu können, es ist auch praktisch. So haben Sie die Möglichkeit, im Sommer mit dem Schatten ums Haus zu wandern oder im Frühling und Herbst die volle Sonne zu genießen.